"Big Toys Tour": für 3- und 4-Achser geeignet. Termin auf Anfrage.

 

Vorbemerkung: Marokko ist wunderschön, aber besonders für "Big Toys" tricky. Du fährst stunden-, wenn nicht tagelang eine wunderschöne Piste, und plötzlich kommt eine Kehre oder eine Palmerie, die für Fahrzeuge mit einem Radstand von mehr als 3,8 m unpassierbar ist. Das alles wieder zurückzufahren ist ziemlich frustrierend und nervig. Weil aber immer wieder Leute mit großen Autos anfragen, haben wir die "Big Toys Tour" mit ins Programm genommen, auf der solche Überraschungen nicht passieren können. Die Tour ist vorzugsweise für lange Zweiachser, Drei- und Vierachser ausgelegt, aber selbstverständlich können auch kleinere Fahrzeuge mitfahren. 

Der Geist der Tour ist es, viel im Sand zu spielen und die einzelnen Highlights vorzugsweise über Pisten anzusteuern. Wir sind ab Mitte Dezember '24 in Marokko, werden die Pisten noch einmal abfahren, um zu sehen, welche davon bereits asphaltiert und damit für uns uninteressant sind, welche vielleicht aktuell gar nicht befahren werden können, weil es im November 2024 sehr starke Regenfälle ich der Wüste gegeben hat und wo sich vielleicht neue Optionen auftun, die auch wir noch nicht kennen. Dabei werden wir vor allem auch darauf achten, ob es Passagen gibt, die mit sehr großen Fahrzeugen nicht befahren werden können. 


Eure Anreise erfolgt auf eigene Faust. Wir empfehlen, die Fähre von Genua nach Tanger zu nehmen. Alternativ gibt es eine Fähre ab Sète oder die Möglichkeit, in Barcelona zuzusteigen. Wer sich schon im Süden Spaniens befindet, kann auch ab Algeciras die Fähre nach Ceuta oder ab Tarifa eine der Fähren nach Tanger nehmen. Ideal wäre es, wenn sich alle Teilnehmer im Hafen von Tanger Med treffen bzw. in der nächsten Ortschaft westlich von Tanger Med, Ksar Seghir. Hier kann man prima frisches Gemüse kaufen, Fisch essen und auf die Reisegefährten warten. 1 km nach Ksar Seghir geht's auf die Autobahn, die ihr - falls ihr bis  Marrakesch durchfahren wolle - nicht mehr verlassen müsst. 

Falls ihr eine Übernachtung einplant, können wir euch gute Übernachtungsplätze unweit der Autobahn nennen, oder ihr nächtigt auf einer der Raststätten, die allerdings aufgrund des Trucker-Verkehrs relativ laut sein können. 


Worin liegt der Unterschied zu den  Touren 1, 2 und Tour 3 


Wie bei Tour 1 und 3 ist der Start in Marrakesch, wo wir in die Welt der Souks eintauchen werden. 

Wir werden von Marrakesch auf Asphalt den Hohen Atlas queren und uns ins Pistengetümmel des Antiatlas stürzen. Allerdings werden wir "Big Toys"-gerechte Routen auswählen, die auch mit schwerem Gerät befahren werden können. Und wir werden uns im Antiatlas nicht so lange aufhalten, wie bei den anderen Touren, um Zeit zu gewinnen für den Plage Blanche. Vom Antiatlas geht es nach Sidi Ifni, von wo wir uns auf Pisten gen Süden zum Fort Bou Jerif bewegen. 

Weiter geht's über steinige Pisten zum Strand von Guelmim und dem Plage Blanche. Hier müssen wir entscheiden, ob wir am Meer entlang bis Aoreora fahren können - was nur dann empfehlenswert ist, wenn es lange Zeit nicht geregnet hat und der Fluss am Guelmim Plage wenig Wasser führt. Ist dies nicht der Fall, fahren wir auf steinigen, aber nicht minder reizvollen Pisten etwas im Landesinneren nach Süden, biegen dann in ein wunderschönes Flusstal ein, das bei Aoreora ins Meer mündet. Das alles immer in Abhängigkeit zum Wasserstand von Meer und Fluss. Dies wird dann der südlichste Punkt der Reise sein. Von Aoeora aus fahren wir auf Piste zurück zur Aspaltstraße und biegen nach Norden ab.

Auf Aspahlt geht's bis Guelmim, wo wir nach Osten abbiegen und zügig in Richtung Tata fahren. Die Speicherburg von Amtoudi nehmen wir als ein kulturelles Highlight mit, übernachten weitgehend freistehend und fahren auf Asphalt bis Foum Zguid. Von hier geht es auf Piste zum Lak Iriki und weiter zum Erg Chegaga, wo wir uns im Sand austoben können. Vom Erg Chegaga geht's in mehrtägiger Fahrt über Piste nach Taouz und von dort weiter zum Erg Chebbi. Alternativ - sollte an den Trucks etwas zu reparieren sein, nehmen wir die Asphaltstraße nach Zagora, wo diverse Schrauberbuden auf Offroad-Opfer warten. 

Von hier geht es auf Piste über Taouz zum Erg Chebbi, dem Haupt-Sandkasten Marokkos, wo wir erneut im Sand spielen und unsere Eingrab-Ausgrab-Erfahrungen vertiefen. Mit den Big Toys müssen wir uns enge Pisten im Mittleren und Hohen Atlas verkneifen, werden dafür die Sandspiele im Erg Chegaga und im Erg Chebbi intensivieren. 

Eure Anreise erfolgt auf eigene Faust. Wir empfehlen, die Fähre von Genua nach Tanger zu nehmen. Alternativ gibt es eine Fähre ab Sete oder die Möglichkeit, in Barcelona zuzusteigen. Wer sich schon im Süden Spaniens befindet, kann auch ab Algeciras die Fähre nach Ceuta oder ab Tarifa eine der Fähren nach Tanger nehmen. Ideal wäre es, wenn sich alle Teilnehmer im Hafen von Tanger Med treffen bzw. in der nächsten Ortschaft südlich von Tanger Med, Ksar Es Seghir. Hier kann man prima Gemüse shoppen, Fisch essen und auf die Reisegefährten warten. 1 km nach Ksar Es Seghir geht's auf die Autobahn, die ihr - falls ihr bis Marrakesch durchfahren wollt - nicht mehr verlassen müsst. 

Falls ihr eine Übernachtung einplant, können wir Euch gute Übernachtungsplätze unweit der Autobahn nennen, oder ihr nächtigt auf einer der Raststätten, die allerdings aufgrund des Trucker-Verkehrs relativ laut sein können. 


Die "Big Toys Tour" startet in Marrakesch, wo wir euch am Autobahn-Ende in Empfang nehmen. 

In Marrakesch bleiben wir zwei Nächte auf dem Campingplatz und tauchen in die faszinierende Welt des Souks ein.

Nach zwei Tagen voller Reizüberflutung seid ihr höchstwahrscheinlich bereit, in die Stille Marokkos einzutauchen. Wir starten in Richtung Süden, durchqueren auf Asphalt den Hohen Atlas und schwingen uns erst mal entspannt auf den Bergsträsschen Marokkos ein, bis wir den Antiatlas erreicht haben. Dort entführen wir euch auf mehr oder weniger holprige Pisten, werden wohl auch Tafraoute besuchen, um aber dem dortigen Touristenrummel möglichst schnell wieder zu entfliehen. 

Im Gegensatz zu Tour 1 orientieren wir uns im Antiatlas in Richtung Südwesten, verlassen die Region und fahren an die Küste nach Sidi Ifni. Von hier aus geht es auf Piste zum Fort Bou Jerif, einem der Klassiker in Marokkos Süden, den man gesehen und erlebt haben muss. Hier werden wir übernachten. 


Vom Fort Bou Jerif geht es auf steinigen, aber reizvollen Pisten in Richtung Plage Blanche und weiter nach Guelmim Plage. 


Hier am Guelmim Plage müssen wir uns entscheiden, ob wir geschmeidig im Sand am Strand entlang fahren oder über eine steinige, aber nicht minder reizvolle Piste parallel zum Strand im Landesinneren. Es hängt davon ab, wie lange es nicht mehr geregnet hat, wieviel Wasser der Fluss führt und wie hoch die Flut in den vergangenen Tagen war oder aktuell werden wird. Wenn es erst kurz vorher geregnet hat oder die Flut sehr hoch war, besteht die Gefahr, dass der Sand an der Oberfläche zwar trocken ist, aber darunter viel Feuchtigkeit herrscht und dass die schweren Trucks einbrechen. Also nehmen wir im Zweifel lieber die harte, aber sichere Piste. 


Können wir die Strandpiste nehmen, kommen wir in Aoreora an der Flussmündung raus und fahren das letzte, steile Stück hoch zu Fischern, um uns dort kulinarisch verwöhnen zu lassen - vorausgesetzt, die Fischer sind da und es ist gerade Fangzeit. 

Wenn es nicht zu windig ist, können wir hier oben übernachten und den Sonnenaufgang über den Dünen genießen. 
Die geschmeidige Sand-Alternative würde so aussehen ... 


Wenn wir die harte Piste nehmen müssen, werden wir in das Oued Aoreora einbiegen und flussabwärts bis kurz vor die Mündung nach Aoreora fahren. 


Je nach Jahreszeit sind die Fischer entweder da oder nicht. Falls ersteres der Fall ist, lassen wir uns von ihnen ein paar Fische grillen, die mit Sicherheit für alle ein kulinarisches Highlight darstellen werden. 


Von Aoreora aus geht es auf Piste entweder im Qued Aoreora oder oberhalb zurück zur Teerstraße, der wir nach Norden folgen. Nach Guelmim biegen wir rechts Richtung Osten ab  und streifen noch einmal den Antiatlis. In Amtoudi besuchen wir die berühmte Speicherburg. 


Dabei werden wir auch das eine oder andere Highlight Marokkos mitnehmen, wie beispielsweise die wirklich sehenswerte Speicherburg - ein Agadir - von Amtoudi. Von dort aus geht es auf Asphalt zügig gen Osten über Foum Zguid und über den Lak Iriki in den Erg Chegaga zum Sandspielen. 

Vom Erg Chegaga geht es nach Mhamid, von wo wir - je nach Timing - entweder auf Piste nach Zagora fahren, oder auf Asphalt - was natürlich deutlich schneller geht. In Zagora gibt es die Möglichkeit, die Vorräte aufzufüllen, ein bisschen Souvenirs zu shoppen, falls erforderlich, an den Fahrzeugen zu schrauben oder schrauben zu lassen. Hier sind etliche Werkstätten, die sich auf durchgeknallte Offroadfreaks spezialisiert haben. Wir nächtigen voraussichtlich auf dem Camping Municipal, der mitten in der Stadt gelegen ist und von dem aus wir die Stadt erkunden. 

Nach zwei Nächten in Zagora zieht es uns wieder in die Wüste. Wenige Kilometer hinter der Stadt verlassen wir den Asphalt und biegen auf die Piste ab, die uns über Ramlia und Taouz zum Erg Chebbi und nach Merzouga führt. Auf der Piste müssen wir mindestens einmal übernachten. Sie führt teils durch steiniges und felsiges Gebiet, teils aber auch durch Weichsand- und Fech-Fech-Felder.

Wer nicht weiß was Fech Fech ist, dem sei hier die schwülstige Erläuterung aus Wikipedia ans Herz gelegt, die keine Sau versteht: 
Fech Fech (arabisch فش فش; nach der französischen Transkription ausgesprochen als „fesch-fesch“[1]) ist ein in der Sahara gebräuchlicher, regionaler Fachausdruck für feine, siltige Sedimente mit pulverartiger Konsistenz und feinkörnige, oberflächennahe Ablagerungen geringer Dichte. Fech Fech entsteht entweder aus der Verwitterung feinkörniger lakustriner oder fluviolakustrinerholozäner Sedimente, häufig in Zusammenhang mit Evaporiten oder als Verwitterungsprodukt von Tonsteinen.[2] Durch die fehlende Kohäsion zwischen den Sedimentpartikeln („Trockener Treibsand“) haben vor allem Fahrzeuge keinen Halt auf diesem Untergrund und können bis zu 40 cm tief einbrechen. Fech Fech-Gebiete werden sehr oft von einer dünnen Schicht Flugsand überdeckt. Dadurch kann dieses Terrain oft nicht an seiner Oberfläche erkannt werden und bildet eine Gefahr für Fahrzeuge.[1]

Hier kommt meine Übersetzung: mehlartiger Sand, der wunderschöne Staubwolken produziert.

Wenn's vom Timing her passt, werden wir in Ramlia gemeinsam essen gehen, bevor wir weiter zum Erg Chebbi fahren. 

Von Ramlia geht's über Piste nach Touz, wo wir wieder auf Asphalt treffen. Von hier ist es nur noch ein Katzensprung bis zum Erg Chebbi, den wir gleich bei der ersten Einfahrt erkunden werden, um uns einen schönen Übernachtungsplatz in den Dünen zu suchen. Am nächsten Tag ist wieder Sandspielen mit den Fahrzeugen angesagt. Hier werden wir das, was wir im Erg Chegaga gelernt haben, vertiefen. Und nicht nur das, sondern wahrscheinlich auch wieder das eine oder andere Fahrzeug. Also üben wir weiter das Bergen mit und ohne Fahrzeughilfe, so dass euer Selbstbewusstsein in Sachen Selbstbefreiung quasi stündlich wächst. 

Nach zwei Nächten in den Dünen durchqueren wir den Dünengürtel und fahren nach Merzouga, wo eine Reihe von Restaurants mit marokkanischen Leckereien locken. Danach geht's wieder zurück in die Dünen und hinter dem Dünengürtel auf Piste in Richtung Erfoud. Hier treffen wir bald wieder auf eine Asphaltstraße und folgen ihr nach Norden. Das Timing werden wird möglichst so gestalten, dass wir an einem der Markttage Rissani erreichen. Der dortige Souk ist einer der urigsten und authentischsten, den wir kennen. Hier bummeln wir durch die Gassen, lassen uns in einem der Restaurants oder Cafe's nieder, um etwas zu essen oder einen Tee oder einen Café M'hersa zu trinken. 

Wenn's passt, übernachten wir hinter der Mauer eines verlassenen Forts kurz hinter den Toren von Rissani. Dort unternehmen wir eine kleine Wanderung zur Felskante, von der man einen herrlichen Ausblick auf das wüstenartige Hinterland genießen kann. 

Von hier geht es erstmal auf Asphalt weiter nach Norden in Richtung Chefchaouen. Im Gegensatz zu den Touren 1 bis 3 lassen wir Fes links liegen, weil mit den Dickschiffen auf dem Parkplatz vom Blauen Tour das Chaos wahrscheinlich nicht zu übertreffen sein wird. Ergo fahren wir weiter nach Chefchaouen, der Stadt, in der nicht nur das Tor blau ist, sondern die ganze Stadt. Auf dem dortigen Campingplatz sollte ausreichend Platz für alle Fahrzeuge sein. 

Bei einem Bummel durch die Gassen und einem gemeinsamen Abendessen, lassen wir hier die Tour ausklingen und verabschieden uns voneinander. Von hier nach Tanger sind es lediglich etwas mehr als 100 km.  

Preis: Die Tour kostet pro Team (1 Auto, 2 Personen) € 4.000,- 

Es wird maximal 7 Teams á 2 Personen geben, d.h. wir sind maximal 16 Leute. 
Mindestteilnehmerzahl: 3 Teams 

Im Preis enthalten ist unser Guiding durch Marokko mit unserem Sternchen, einem 9-Tonnen Allrad-Truck. 
Ferner enthalten sind die Workshops sowohl theoretisch als auch praktisch zu den Themen Fahren auf steinigen Pisten, Fahren im Sand, richtiges Verhalten beim Festfahren, Selbstbergung, Bergung durch ein anderes / andere Fahrzeug(e). Reifenwechsel-Workshop, Dieselpumpen-Entlüftungs-Workshop, 

Nicht im Preis enthalten ist die An- und Abreise mit der Fähre (entweder Genua, Setè, Algeciras oder Tarifa) die Spritkosten, Campingplatzkosten, Verpflegung und etwaige Eintritte.