Anforderungen

… an das Team

  • Körperlich fit und gesund, so dass man auch bei 30 Grad nicht unter der Sandschaufel zusammenbricht.
  • Geistig flexibel und tolerant sich auf die Gruppe und auf ein völlig neues Land, in dem wirklich alles anders ist, einzulassen.
  • Bereitschaft und freudige Erwartung, um in einer Gruppe völlig neue Erfahrungen zu machen.
  • Kommunikativ, teamfähig, Bereitschaft, die eigene Meinung und die eigenen Interessen auf der Prioritätenliste auch mal nach unten zu schieben.
  • Jedes Team muss die Bereitschaft mitbringen sich selbst zu bergen. Fahrzeugbergungen werden wir im Vorfeld theoretisch besprechen und dann in der Praxis üben, wenn sie notwendig sind … und sie werden notwendig sein! Ein Ziel der Reise sollte für euch sein, dass ihr lernt, mit dem Fahrzeug alleine zu reisen und euch im Falle eines Falles alleine bergen zu können. Falls das dann nicht funktionieren sollte, sind immer noch genügend Fahrzeuge da, um euch aus dem Schlam(m)assel zu ziehen.
  • Bitte keine Kinder unter 14 Jahren. Wir wollen uns aufs Offroadfahren konzentrieren und das fordert nicht nur physisch, sondern auch psychisch, und nicht selten auch die Beifahrerin. Die muss einweisen, von außen durch felsige Passagen navigieren oder einfach nur Fotos schießen. Fahrer und Beifahrer sollen ein eingespieltes Team werden. Da ist keine Zeit und Aufmerksamkeit für Kinder übrig. Und es wäre auch unverantwortlich, Kinder den Risiken des Offroadfahrens auszusetzen. Danke für euer Verständnis!
  • Bitte keine Haustiere, wenn es unbedingt nötig ist, dann bitte nach Rücksprache mit uns. Wir lassen unsere Katze auch zuhause.
  • Bitte bei der Interessensbekundung ein aktuelles Bild (gerne auch mehrere) mitschicken. Muss nicht von allen vier Seiten wie beim Fahrzeug sein 😉.

… an das Fahrzeug (mit Erläuterung der Gründe)

Anmerkung: die Anforderungen an das Fahrzeug können von Tour zu Tour leicht abweichen

  • Lkw, Kastenwagen, Pickup mit Kabine oder Offroader mit Allradantrieb, mindestens einer Hecksperre und Untersetzungsgetriebe.
  • Einzelbereifung: In Weichsandfeldern müssen wir den Luftdruck auf ca. 1,6 bis 1,2 bar absenken. Mit Zwillingsbereifung ist das nicht möglich ohne Gefahr zu laufen die Reifen zu beschädigen. Ähnliches gilt für lange, steinige Pisten, die wir ebenfalls mit abgesenktem Luftdruck fahren (ca. 3 bar), damit es am Truck nicht die Schrauben und im Gebiss nicht die Plomben losrüttelt. Auch das ist mit Zwillingsbereifung nur bedingt oder gar nicht möglich.
  • Untersetzungsgetriebe: Wir fahren im Gelände so langsam wie möglich und so schnell wie nötig. Im Weichsand ist je nach Motorleistung eine Untersetzung unerlässlich. Sollten wir über Felsen krabbeln müssen, ist manchmal der erste Gang der Untersetzung noch zu schnell.
  • Max. Radstand 4,0 m: Warum? Wir fahren durch enge Dörfchen und Palmerien, bei denen ein wendiges Fahrzeug essenziell ist (gilt nicht für die Big-Toys-Tour)
  • Keine Drei- oder Vierachser, es sei denn kompakte Dreiachser wie Bucher Duro, Pinzgauer und vergleichbare aus vorgenannten Gründen (gilt nicht für die Big Toys Tour)
  • Unterfahrschutz (falls vorhanden) klappbar. Wer einen geringen Böschungswinkel hat, sollte Equipment zum Unterlegen mitbringen, z.B. Waffleboards oder die guten Sandbleche von der Bundeswehr, um steile Rampen zu unterfüttern. 
    Begründung: Ein- und Ausfahrten in und aus Oueds (Flussbetten) können sehr steil sein. Wer zu niedrig ist, zu viel Überhang hat oder Anbauten am Heck, kann aufsetzen und es können Schäden am Fahrzeug nicht ausgeschlossen werden.
  • Bauchfreiheit (beim Auto): Tiefhängende Tanks oder Stauboxen können beim Fahren in den Dünen oder in felsigem Gelände aufsetzen und beschädigt werden – insbesondere bei langem Radstand.
  • Maximale Fahrzeughöhe: 3,7 m (gilt nicht für die Big-Toys-Tour). Auf Pisten im Gebirge kann die Höhe schon mal einschränkend sein. Vor allem aber in Palmerien, wo die Palmen schräg über die Piste wachsen und oben weniger Platz lassen als unten.
  • Bitte bei der Interessensbekundung je ein Bild von allen vier Fahrzeugseiten mitschicken.

… an die Ausrüstung

Jedes Fahrzeug bringt die Ausrüstung mit, um sich selbst bergen zu können. Ihr müsst mit dem Equipment noch nicht umgehen können. Das lernen wir quasi „by doing“. Dazu gehört:

  1. Ein Komplett-Ersatzrad mit Felge, besser noch zwei oder ein zusätzlicher Mantel.
    Begründung: Wenn ihr euch an einem Felsen die Reifenflanke anritzt, wird die beim nächsten Luftablassen aufplatzen und der Reifen ist platt. Dann geht es mit dem Ersatzrad weiter. Wer dann keinen zweiten Mantel dabei hat, wird tendenziell unentspannt – zumindest geht es mir so.

  2. Wer keine Sprengringfelgen oder geschraubte Felgen hat, sollte 2 bis 3 lange, für den Fahrzeugtyp geeignete Montierhebel mitbringen, um im Notfall auch den Reifen wechseln zu können.

  3. Bergegurt(e) mit einer Bruchlast des 2,5-fachen Fahrzeuggewichts, mindestens 5 m lang. Besser 2 Gurte. Dazu zwei bis drei Schäkel mit der gleichen oder höheren Bruchlast. Wir haben zwei 20-Tonnen-Bergegurte dabei, jeweils 7 Meter lang. Dazu noch ein dynamisches Bergeseil mit 20 t Bruchlast und einen 3-Meter-Bergegurt. Bitte keine Stahlseile! Die sind lebensgefährlich!

  4. Zwei hydraulische Wagenheber mit dicken Unterleghölzern, damit sich die Wagenheber nicht in den Sand drücken. Bergekissen sind auch hilfreich, meist braucht man aber zwei, um auf die erforderliche Höhe zu kommen.

  5. Sandbleche, Waffleboards, Uniko Faltrampen (die verwende ich sehr gerne und sind multifunktional einsetzbar) sollten mitgeführt werden. Die Anfahrhilfen müssen für das Fahrzeuggewicht geeignet sein. Für Extremtouren benötigt man 6 Sandbleche, um sich aus dem Sand herauszublechen. Bei unseren Touren ist das aber nicht erforderlich. 

  6. Beim Einsatz von Sandblechen sollte das Fahrzeug über (Tank-)Unterfahrschutz(e) verfügen, damit man sich mit den Sandblechen nicht den Unterbau (Tankkonsolen, Tankablassschraube, Luftdruckanlage, usw. beschädigt).

  7. Klappspaten und Sandschaufel sind unabdingbar – ja, auch die Mädels dürfen mitschaufeln.

  8. Axt, Handsäge oder Akku-Kettensäge und Astschere sollten mitgeführt werden.

  9. Bitte einen Satz ungestempelte Kennzeichen mitbringen. Idealerweise sollte man die Kennzeichen nach Erledigung der Zollformalitäten im Hafen von Tanger tauschen. Dann können sie nicht gestohlen werden oder im Sand/Gelände verloren gehen.

  10. Luftdruckschlauch, mit dem alle vier Räder erreicht werden können sowie Luftdruck-Manometer zum Absenken und Aufpumpen des Reifendrucks. Luftdruck-Pistole ist ebenfalls wichtig, z.B. zum Ausblasen des Luftfilters. Der Truck muss natürlich über einen Druckluft-Abgang verfügen, der gut zu erreichen ist. 

    Wenn im Fahrzeug kein Kompressor verbaut ist, sollte ein mobiler Kompressor von hoher Qualität und hohem Durchsatz mitgeführt werden (bitte kein Spielzeug – wir brauchen den Kompressor häufig mehrfach am Tag). Erhältlich z.B. bei Nakatanenga.de.

  11. Einen Satz Keilriemen für euer Fahrzeug, 2 Dieselfilter und einen Ölfilter.

  12. Euer Fahrzeug sollte für mindestens 3-5 Tage autark sein, sowohl was Wasser als auch Strom anbelangt. Da wir viel fahren werden, sollte vor allem die Batterieladung über einen Ladewandler gegeben sein.