Edith Dolde

In Wien habe ich im Sommer 1972 das Licht der Welt erblickt und das Stadtleben bis zu meinem 30. Lebensjahr genießen dürfen. Meine berufliche Vita ist eher unspektakulär; nach der Handelsschule diverse Jobs im kaufmännischen Bereich.
 
Als Naturmensch zog es mich immer in die Berge und in die Einsamkeit. Das nahm ich dann auch zum Anlass und kehrte der Großstadt 2002 den Rücken. Ich krempelte mein ganzes Leben um und zog nach Kärnten. In dieser Zeit beschäftigte ich mich sehr viel mit Spiritualität und entdeckte eine ganz andere Seite des Lebens und meiner Persönlichkeit.
 
2005 lernte ich Uli auf einem Glückscamp in Spanien kennen. Ich verliebte mich in diesen Mann und wieder krempelte ich mein ganzes Leben um, packte meine sieben Sachen und zog zu ihm nach München. 

Kaum beruflich etabliert, kam die von nun an wirklich alles verändernde Frage von Uli: „Was hältst du davon, wenn wir uns ein Wohnmobil kaufen und um die Kugel fahren?“ Das traf mich wie eine Bombe. Und spontan, wie ich nunmal bin, und nichts ahnend, worauf ich mich da einlasse, war ich einfach nur Feuer und Flamme. 
 
Damals hätte ich mir nie träumen lassen, dass so ein Fahrzeug nicht nur das Reiseverhalten, sondern auch das ganze Leben komplett auf den Kopf stellen und verändern würde.
 
Seit 2008 reisen wir nun mit unserem Sternchen. Die Kugel zu umrunden haben wir noch nicht geschafft. Wir haben gemerkt, dass es viel wichtiger ist langsam zu reisen. Um in ein Land einzutauchen braucht es einfach Zeit und die wollen wir uns nehmen. Und so kam es, dass wir sehr viel Zeit bereits in Marokko verbracht haben. Wir haben gelernt, das Arbeitsleben mit dem Reiseleben zu verbinden, was nicht immer einfach ist. Das Leben bleibt spannend …
 
Was ich liebe: Freiheit und Abenteuer, Natur und Einsamkeit, Reisen, ferne Länder und fremde Kulturen, indisches Essen, tiefgründige und philosophische Gespräche, wandern, joggen und Yoga, im Garten in der Erde wühlen, in der Sonne liegen, Wildkräuter und Naturheilkunde, Katzen und natürlich meinen lieben Uli
 

Uli Dolde

Geboren im Jahre des Herrn anno 1962 im Badischen Bruchsal (Badner sagen: es gibt badische und unsymbadische) und schon ein bisschen Patina angesetzt, aber mental runderneuert und technisch auf dem neuesten Stand – ziemlich ähnlich wie das Sternchen.

In jungen Jahren waren motorisierte Zweiräder meine große Leidenschaft ... und sie werden es gerade wieder. Je schneller, umso besser. Die Abwesenheit von Gegenverkehr hat mich schließlich auf die Rennstrecken getrieben, allerdings auch nicht davor bewahrt, das Moped hin und wieder gehörig zu verbiegen. 

Nach mittelprächtigem Abitur die zwangsläufige Wartezeit auf einen Studienplatz für Architektur mit einer Lehre zum Druckformhersteller sinnvoll genutzt. Dabei häufig mit der Werbebranche in Berührung gekommen und schließlich auf ein Werbestudium an der Fachhochschule für Medien in Stuttgart umgesattelt. Abschluss als Diplom-Wirtschaftsingenieur (FH)

Bei einer der führenden Markenagenturen habe ich mein Handwerkszeug, das Machen von Marken und das Positionieren von Produkten und Unternehmen gelernt. In der Folge habe ich vier verschiedene Marketing-Agenturen in Deutschland aufgebaut und geleitet, bevor ich den Reklamekittel endgültig an den Nagel gehängt habe.

Dazwischen hatte ich einen dreijährigen Ausflug in die Tourismusbranche, in der ich mich als Geschäftsführer Marketing und Vertrieb an einem Ski-, Snowboard- und Windsurfreiseveranstalter beteiligt habe. Damit hatte ich bereits im zarten Alter von 33 mein Hobby erstmals zum Beruf gemacht. Es sollte nicht das letzte Mal gewesen sein.

Ende 2005 habe ich meine liebe Edith in Spanien kennen und lieben gelernt. 

Im Jahr 2007 fand die Geschichte statt, die ich in meinem WoMo-Buch im Kapitel 2 „Ein alter Traum wird neu belebt“ beschreibe. Der Anruf einer „Lotto-Tante“, die mir mit blumigen Worten ein Los anpries, hat mich an meinen alten Traum erinnert: „WoMo kaufen und um die Kugel fahren“. Gewonnen habe ich nichts – zumindest kein Geld – dafür aber ein völlig neues Leben. Und das ist doch viel mehr wert, nicht wahr? Und so kam es, dass ein halbes Jahr später das Sternchen – so heißt unser Truck – auf dem Hof stand und mit den vier angetriebenen Hufen scharrte.

Was mich sonst noch umtreibt? Der Sport in flüssigem und gefrorenem Wasser hat es mir angetan. 1986 habe ich mit dem Windsurfen eine neue Leidenschaft entdeckt, bei der Stürze weniger schmerzhaft und nicht so kostenintensiv sind als mit dem Motorrad. Im Jahr 2000 ist dann das Kitesurfen dazu gekommen. Ebenso bin ich leidenschaflicher, aber verhinderter Skifahrer und Snowboarder. Verhindert deshalb, weil es uns im Winter in den Süden zieht. 

 

2011 haben Edith und ich geheiratet und das Sternchen war unser Hochzeitsauto. Was seitdem passiert ist, ist weitgehend bekannt. Was in den nächsten Jahren passieren wird, daran basteln wir gerade mal wieder. Frei nach dem Slogan meiner Baden Württembergischen Heimat: „Mir könne‘ alles - außer hochdeutsch!“

Sternchen

Ähnlich wie mein Jockey, bin auch ich - das Sternchen - schon ein bisschen patiniert ... und auch ein bisschen zu schwer :-(
Im Mercedes Werk in Wörth, ganz knapp vor der badischen Grenze, habe ich im Jahr 1990 das Licht der Welt erblickt und war in den ersten 28 Jahren meines Lebens bei einer Werksfeuerwehr in Düsseldorf in Lohn und Brot – oder besser gesagt in Diesel und Öl. Das war allerdings ziemlich langweilig. Deshalb habe ich gekündigt und mich nach einem Job in der Reisebranche umgesehen. Bei Edith und Uli ist das Leben schon deutlich abwechslungsreicher, wenngleich die langen Standzeiten schon auch ein bisschen nerven. Aber das soll ja jetzt besser werden, haben sie mir zumindest versprochen. 

Ein paar meiner technische Daten: 
6 Liter 6-Zylinder
ca. 200 PS
Allrad
Mittelsperre und Hecksperre
Untersetzungsgetriebe
Radstand 3,33 m
Gesamtlänge ohne Heckträger 6,22 m, mit Heckträger 6,91 m
Böschungswinkel mit hochgezogenem Heckträger: 45 Grad