Marokko ist ca. 25% größer als Deutschland, zusammen mit der Westsahara allerdings ziemlich genau doppelt so groß. Auch wenn es überall im Land tolle Ecken und besuchenswerte Kleinode gibt, konzentrieren sich die Highlights – insbesondere für offroad-orientierte Reisende - auf vier Regionen und einige wenige Städte, die man gesehen und erlebt haben muss. Zu diesen Städten zählen von Norden nach Süden durchdekliniert Chefchaouen – die blaue Stadt -, Fes, Marrakesch und Essaouira. Sie sind entweder aufgrund ihrer Lage, ihrer Architektur, ihrer Atmosphäre und ihrer organisch gewachsenen Medina (Altstadt) ein Muss auf einer Marokko-Reise. Daneben gibt es eine Vielzahl von weiteren sehenswerten Städten und Dörfern, die man auf jeden Fall besuchen sollte, wenn man in der Nähe ist oder sowieso durchfährt.
1. Der Mittlere und der Hohe Atlas südlich von Meknes und Fes bzw. nordöstlich von Marrakesch zwischen Demnate und Boumalne de Dades. Hier locken Bergpisten in Höhen bis 2.500 m Höhe, ebenso wie enge Schluchten, durch die verwinkelte Pisten führen. Durch die Täler rauschen wilde Bergbäche und Flüsse, die manchmal auch in (Stau-)Seen münden, die je nach Jahreszeit auch zum Baden einladen. Diese Gegend kann teilweise nur zwischen Mai und Oktober sicher bereist werden, weil in den übrigen Monaten mit Schnee zu rechnen ist.
2. Die Wüstenregion zwischen Erg Chebbi und Erg Chegaga mit den Städten Merzouga und Zagora ist natürlich das offroad-Highlight eines jeden 4x4-Marokko-Reisenden. Gerade der Erg Chebbi verbreitet mit seinen ausladenden Dünenfeldern und den höchsten Dünen Marokkos eine zauberhafte Wüstenatmosphäre und traumhafte Bildmotive. Die Verbindung zwischen Erg Chebbi und Zagora kann sowohl auf Asphalt als auch auf Piste zurückgelegt werden. Zagora ist eine kleine Flussoasenstadt, durch die der Draa fließt - wenn er denn Wasser führt. Zagora bezeichnet sich als das Tor zur Sahara. Von hier führten früher Karawanen in 50 Tagesreisen nach Timbuktu in Mali.
3. Die dritte Region, die unbedingt bereist werden muss, ist der Antiatlas. Er bildet die Wetterscheide Marokkos. Wenn es im Norden regnet und kalt ist, kann man fast sicher sein, dass im Antiatlas angenehme Temperaturen herrschen und die Sonne scheint. Das Landschaftsbild ist geprägt von orangefarbenen bis roten Felsen, die einen herrlichen Kontrast zu den größen Palmen bieten, die hier überall wachsen. Traumhaft schöne Pisten locken den Traveller immer tiefer in die Schluchten. Dort verbergen sich kleine Oasendörfer, in denen sich die Menschen mit Ackerbau, Viehzucht und Dattelpalmen den Lebensunterhalt verdienen. Das Örtchen Tafraoute ist eines der bekanntesten und touristischsten in der Region. Bei unserem ersten Besuch in 2008 hatte ich es noch als "Dreckskaff" bezeichnet. Mittlerweile hat sich das Örtchen zu einem schmucken Touristenmagnet gemausert, wo im Winter gerne mal 200 Wohnmobile und mehr vor den Toren der Stadt stehen. Da gesellen wir uns natürlich nicht dazu!
4. Region Nr. 4 ist die Küstengegend zwischen Essaouira und Tan Tan. Ersteres ist immer einen Besuch wert, letzteres nicht unbedingt, aber eine Durchreise kann sich lohnen, wenn man mit leeren Tanks die ca. 80 km südlicher gelegene, erste Tankstelle mit Westsahara-Sprit aufsucht. Kostet der Diesel in Marokko aktuell 1,07 Euro (Stand Ende 2024) pro Liter, sinkt der Preis in der Westsahara auf ca. 75 Cent (früher waren es 38 Euro-Cent!!). Bei ein paar hundert Litern Sprudel kann sich das also durchaus lohnen. Lohnenswert ist das Bereisen der Region durch die Pisten entlang des Plage Blanche. Die beginnen bei Sidi Ifni, südlich von Agadir, teils recht steinig und ruppig, führen zum Fort Bou Jerif, wo man sehr gut übernachten kann. Entlang der Küste vorbei am Plage von Guelmim und dann weiter auf der Piste bis Aoeora. Hier könnte man zur Asphaltstraße abbiegen oder am Strand entlang weiter bis kurz vor Tan Tan fahren.